Donnerstag, 23. Februar 2017

Gea Group vor Aktienrückkaufprogramm ein klarer Kauf!



Manchmal passieren an der Börse sehr komische Dinge, die rational nicht zu erklären sind. Sie kennen es eventuell schon, meine Aussagen zu Kurslücken in Aktien und Indizes. Jede Kurslücke wird früher oder später geschlossen. Bestes Beispiel ist die Aktie von Gea Group (WKN: 660200).

Zum Verständnis der Ablauf:

1.)   Am 6. Februar wurde am Abend adhoc ein Aktienrückkauf über 450 Mio. Euro bekannt gegeben. Dies entspricht über 6% der ausstehenden Aktien, hier nachzulesen.

2.) Am 7. Februar legte Gea die Geschäftszahlen 2016 und den Ausblick auf 2017 vor. Die ehemals gesenkte Prognose aus dem zweiten Halbjahr 2016 wurde nun wieder deutlich angehoben, hier nachzulesen.

3.) Die Börse jubelte vollkommen zurecht, der Aktienkurs explodierte förmlich vom Vortagesschluss um 38 Euro auf über 40 Euro am 7. Februar. Hier im Chart verdeutlicht:



4.) Die Analysten heben die Kursziele reihenweise an, diese liegen nun im Großteil zwischen 44-45 Euro. So auch vorgestern die DZ Bank mit Kursziel 44 Euro:


Die DZ Bank hat Gea Group nach vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 44 Euro belassen. Die Kennziffern hätten seine Einschätzung bestätigt, dass die Faktoren, die zur Gewinnwarnung im dritten Quartal 2016 geführt hätten, vorübergehender Natur gewesen seien, schrieb Analyst Thorsten Reigber in einer Studie vom Dienstag. Positiv wertet er die Ankündigung des Aktienrückkaufs und die Auftragslage. Der Anlagenhersteller sei zudem günstig bewertet./ajx/tav

5.) Trotzdem und am dritten Tag nach dem guten Ausblick und der Ankündigung des Starts des Aktienrückkaufprogramms ab 1. März 2017 verliert die Aktie täglich. Schauen Sie nun oben in den Chart, hier sehen Sie den roten Kreis. Sie erkennen die Lücke, es ist eine klassische Kurslücke, von denen ich öfter hier im Börsenbrief spreche.

6.) Trotz aller guten Aussichten, trotz eines angekündigten Aktienrückkaufprogrammes wurde die Kurslücke nun am heutigen Tag geschlossen. Die Kurslücke setzt sich aus dem Tageshoch des jeweiligen Tages zusammen, welcher am 6. Februar bei 38,225 Euro in der Aktie lag. Heute fällt die Aktie im bisherigen Tief auf 38,025 Euro. Die Kurslücke wurde also heute geschlossen.

7.) Es ist ein Phänomen, welches ich seit Jahren beobachte. Viele Anleger halten es für pures Glück, die Praxis lehrt aber etwas anderes.

8.) Wichtig ist nun Folgendes: Der Kursrückgang trotz der positiven Ankündigungen soll dem Anleger nun eigentlich suggerieren, dass der positive Ausblick der Gea Gruppe auf 2017 sowie der angekündigte Aktienrückkauf nichts wert ist. Wieso sonst fällt die Aktie seit der Ankündigung? Genau das ist, was Mr. Market (und deren computerbasierte Algorithmen) erreichen wollen.

9.) Fragen wir uns mit gesundem Menschenverstand: Ist ein besser als erwarteter Ausblick auf 2017 nichts wert? Ist ein Aktienrückkaufprogramm über 450 Mio. Euro – was über 6% aller ausstehenden Aktien bedeutet – nichts wert? Ich meine: Es ist Gold wert! Denn ab 1. März 2017 wird die Gea Group meiner Berechnung nach bis zu täglich 50.000 Aktien selber am Markt aufkaufen. Genaue Details zum Akteinrückkauf sollten nächste Woche veröffentlicht werden.

Fazit: Ich weiß nicht, was die handelsgesteuerten Computeralgorithmen mit der Aktie vorhaben. Meist ist es so, dass Verwirrung gestiftet werden soll. Meine Erfahrung und mein Bauchgefühl sagt mir etwas anderes. Mich würde es nicht wundern, wenn die Aktie hier nun ihr vorläufiges Tief am heutigen Tag markieren wird. Das Kursziel der DZ Bank liegt bei 44 Euro, hier schließe ich mich an.

Hinweis nach §34b WPHG: Der Autor hält zur Veröffentlichung dieses Beitrages Aktien der Gea Group und KO-Scheine long auf die Gea Group.

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Dienstag, 14. Februar 2017

Lieber Dow Jones, wie weit steigst du noch?



Lieber Dow Jones,

ich schreibe dir heute, weil ich dir sagen möchte, es wird Zeit, eine Pause einzulegen. Immer mehr Anleger ziehst du in deinen Bann. Immer mehr Anleger vertrauen dir dein Geld an. Immer neue Allzeithochs markierst du. Ich hatte doch schon am 13. November 2016 gesagt, dass dein neuer US-Präsident Donald Trump der Börse vermutlich gut tun wird (siehe http://dashebeldepot.blogspot.de/2016/11/deshalb-wird-donald-trump-der-borse.html). Dies hatte ich sogar vor Wahlausgang richtig eingeschätzt. Soweit war das toll, aber jetzt wird es Zeit für eine Atempause. Denn all die Anleger, die dir gerade jetzt ihr Geld anvertrauen, wirst du schon sehr bald „eins über das Fell“ hauen. Lieber Dow Jones, so war es doch schon immer. Schau dir deinen Chart an:




Eine Fahnenstange, wie sie im Lehrbuch steht. Dazu gesellen sich immer mehr rote Kreise. Das sind Kurslücken in deinem steilen Anstieg. Aus Erfahrung wissen wir, dass diese Kurslücken nahezu immer geschlossen werden. Die eine Kurslücke früher, die andere Kurslücke später. Je mehr Kurslücken sich innerhalb kürzester Zeit bilden, umso aufgeheizter bist du, lieber Index Dow Jones. Und eine Phase der Euphorie konntest du niemals lange aufrechterhalten. Lieber Dow Jones, eigentlich bin ich bis zum ersten Halbjahr dieses Börsenjahres sehr bullisch für dich gestimmt. Donald Trump wird einiges dafür tun, dich noch weiter zu verwöhnen. Schließlich ist Herr Trump ein gehievter Unternehmer, der sein persönliches Geld mehren möchte. Dies ist doch eigentlich ganz klar. So wie ich, siehst du es seit seiner Wahl ganz offensichtlich auch. Aber mal im Ernst, ein Anstieg von mehr als 2.400 Punkten oder fast 15 % innerhalb von drei Monaten ist schon eine Steilvorlage, findest du nicht auch?

Natürlich, lieber Dow Jones, du nimmst eine positive Entwicklung gerne voraus. So ist das an der Börse nun mal. Doch irgendwann musst auch du durchatmen. Langsam wirst du müde und die Anleger euphorisch. Deine Kurslücken zeigen es mir. Denn je höher und schneller die Kurse steigen, umso greller werden deine Jünger. Lieber Dow Jones, ich weiß, dass du bald deine Pranken auspacken wirst. Die vielen neuen Anleger wollen schließlich nichts geschenkt bekommen. Erst nach oben antäuschen. Dann Luft holen. Durchatmen und in den Bereich 19.200 – 19.800 Punkte korrigieren, so sieht dein Plan aus. Oder nicht?  

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