Der
Aktienrückkaufplan der Gea Group wurde
gestern Abend nachbörslich vorgelegt.
Ich habe die Aktie der Gea Group in meinem vorigen
Artikel bereits vorgestellt. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung, ob die
Aktie ab dem 8. März nun eher nach unten oder eher nach oben tendieren wird. Meiner Meinung nach hat es das Kaufprogramm
aufgrund der zwei Tranchen wirklich „in sich“. Ich markiere relevante
Stellen in der Meldung und kommentiere dazwischen:
GEA
Group Aktiengesellschaft: Informationen zum Aktienrückkaufprogramm
Bekanntmachung
nach Art. 5 Abs. 1 lit. a) der Verordnung (EU) Nr. 596/2014, Art. 2 Abs. 1 der
Delegierten Verordnung (EU) 2016/1052
Der am 6. Februar
2017 vom Vorstand der GEA Group Aktiengesellschaft mit Zustimmung des
Aufsichtsrates beschlossene
Rückkauf eigener Aktien der Gesellschaft beginnt am 8. März 2017.
Im Zeitraum bis
maximal 28. Februar 2018
sollen eigene Aktien der Gesellschaft in einem Gesamtwert von bis zu EUR 450
Mio. (ohne Erwerbsnebenkosten), maximal jedoch im Umfang von 10% des
Grundkapitals zurückgekauft werden.
Die Höchstzahl
der zu erwerbenden Aktien kann durch Division des oben genannten größtmöglichen
Gesamtkaufpreises von EUR 450 Mio durch den einfachen Durchschnitt der
volumengewichteten Durchschnittskurse im elektronischen Handel (XETRA) der
Frankfurter Wertpapierbörse an den einzelnen Handelstagen während des
Rückkaufzeitraums ermittelt werden. Auf Grundlage des
XETRA-Schlusskurses vom 28. Februar 2017 würde sich eine Höchstzahl von
12.248.230 Aktien ergeben.
Die eigenen
Aktien der GEA Group Aktiengesellschaft sollen zum Zwecke des Einzuges
zurückgekauft werden. Das Rückkaufprogramm hat damit als seinen einzigen Zweck,
das Kapital der GEA Group Aktiengesellschaft zu reduzieren im Sinne von Art. 5
Abs. 2 lit. a) der Verordnung (EU) Nr. 596/2014.
Der Rückkauf eigener Aktien wird in zwei Tranchen durchgeführt.
Die
Rückkaufperiode der ersten Tranche mit
einem Gesamtvolumen (ohne Erwerbsnebenkosten) von maximal EUR
225 Mio. beginnt am 8. März 2017 und endet frühestens am 7. Juni 2017 und
spätestens am 31. August 2017 mit handelsfreien Tagen in der Zeit vom 14. bis
zum 20. April 2017, an denen keine eigenen Aktien erworben werden.
Kommentar: Wir sprechen hier also von genau 61 Handelstagen ab dem 8. März bis zum
7. Juni 2017 oder von genau 122
Handelstagen vom 8. März bis zum 31. August 2017. Beide Zeiträume unter
Berücksichtigung der freien Handelstage. Aktuell kostet die Aktie 37,30 Euro.
Unterstellen wir großzügig einen Kurs von 40 Euro zum Rückkauf als „arithmetischen Mittelwert“ (je
niedriger der Kurs, umso mehr Aktien dürfen gekauft werden). Teilen wir nun die
225 Mio. Euro der „ersten Tranche“ durch 40 Euro, so erhalten wir 5.625.000 Aktien,
die zurückgekauft werden dürfen. Teilen wir diese Summe nun durch 61
Handelstage, so erhalten
wir die finale Rückkaufsumme von stolzen
92.213 Aktien pro Tag! Durchschnittlich auf Sicht von einigen
Wochen gehen auf Xetra etwa 500.000 Aktien täglich um. Die Gea Group dürfte
also bis zum 7. Juni etwa 18% des
täglichen Handelsvolumens selber kaufen. Dies ist ohne Diskussion eine
Hausnummer! Wird das Rückkaufprogramm der „ersten Tranche“ bis zum 31.
August 2017 durchgeführt, darf Gea täglich bis zu 46.106 Aktien zurückkaufen.
Dies immer unter der Annahme eines Aktienkurses von 40 Euro. Auch dies
entspricht dann immerhin noch rund 9% des täglichen Handelsvolumens auf Xetra!
Die zweite
Tranche hat ein Volumen in Höhe der Differenz zwischen EUR 450 Mio. und dem
Gesamtkaufpreis, für den im Rahmen der ersten Tranche Aktien
zurückerworben wurden, somit zwischen EUR 225 Mio. und EUR 450 Mio. Die zweite
Tranche soll in unmittelbarem Anschluss an die erste Tranche, d.h. spätestens
ab dem 1. September 2017, bis zum 28. Februar 2018 durchgeführt werden.
Kommentar: Hier kann
jetzt nicht seriös berechnet werden, da der vormalige Kaufpreis der „ersten
Tranche“ logischerweise noch nicht bekannt ist. In etwa wird aber auch eine
tägliche Anzahl zwischen geschätzt 40.000 – 50.000 Aktien zurückgekauft werden.
Für die
Durchführung der einzelnen Tranche des Aktienrückkaufs hat die GEA Group
Aktiengesellschaft jeweils eine Bank beauftragt, die ihre Entscheidungen über
den Zeitpunkt des Erwerbs der Aktien unabhängig und unbeeinflusst von der
Gesellschaft trifft. Das Recht der GEA Group Aktiengesellschaft, das Mandat mit
der jeweiligen Bank im Einklang mit den zu beachtenden rechtlichen Vorgaben
vorzeitig zu beenden, weitere Rückkäufe zu stoppen und eine andere Bank zu
beauftragen, bleibt unberührt.
Die Banken haben
sich jeweils verpflichtet, den Rückkauf ausschließlich über die Börse und nach
Maßgabe der durch die ordentliche Hauptversammlung der GEA Group
Aktiengesellschaft am 16. April 2015 erteilten Ermächtigung, des Vorstandsbeschlusses
vom 6. Februar 2017 sowie der Vorgaben der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 und der
Delegierten Verordnung (EU) 2016/1052 durchzuführen. Unter anderem darf
der Kaufpreis je zurück erworbener Aktie den arithmetischen Mittelwert des
Aktienkurses (Schlussauktionspreise der Aktie der GEA Group Aktiengesellschaft
im XETRA-Handel bzw. einem das XETRA-System ersetzenden vergleichbaren
Nachfolgesystem an der Frankfurter Wertpapierbörse) an den drei dem jeweiligen
Tag des Erwerbs vorangehenden Börsentagen um nicht mehr als 10% überschreiten
und um nicht mehr als 20% unterschreiten (jeweils ohne
Erwerbsnebenkosten). Die Banken haben sich darüber hinaus jeweils verpflichtet,
die Handelsbedingungen des Art. 3 der Delegierten Verordnung (EU) 2016/1052
einzuhalten.
Informationen zu
den mit dem Rückkaufprogramm zusammenhängenden Geschäften werden in einer den
Anforderungen des Art. 5 Abs. 1 lit. b), Abs. 3 der Verordnung (EU) Nr.
596/2014, Art. 2 Abs. 3 S. 1 i.V.m. Abs. 2 der Delegierten Verordnung (EU)
2016/1052 entsprechenden Weise spätestens am Ende des siebten Handelstages nach
deren Ausführungen bekannt gegeben.
Darüber hinaus
wird die GEA Group Aktiengesellschaft gemäß Art. 2 Abs. 3 Satz 2 der
Delegierten Verordnung (EU) 2016/1052 die bekanntgegebenen Geschäfte auf ihrer
Webseite unter http://www.gea.com/de/investoren/share-
information/aktienruckkauf/index.jsp ver-öffentlichen und dafür sorgen, dass
die Informationen ab dem Tag der angemessenen Bekanntgabe mindestens fünf Jahre
öffentlich zugänglich bleiben.
Fazit: In der „ersten Tranche“ wird die Gea Group also
täglich ab dem 8. März zwischen ca. 46.000 – 92.000 Aktien zurückkaufen. Der
Weg des leichteren Widerstandes sollte nun ganz klar nach oben gerichtet sein. Nochmals
zur Erinnerung: Die Aktie stieg mit Bekanntgabe des Ausblicks auf 2017 und
des Aktienrückkaufprogrammes bereits über 40 Euro. Aktuell handelt das Papier
um 37,30 Euro.
Viel Erfolg!
Hinweis nach §34b WPHG: Der Autor
hält zur Veröffentlichung dieses Beitrages Aktien der Gea Group und KO-Scheine
long auf die Gea Group.